Ich bin – Ich fühle – Ich lebe: Die Rückkehr zu dir selbst
- Brian Neuhöfer
- vor 5 Tagen
- 10 Min. Lesezeit

Stell dir vor, du wachst morgens auf und spürst: „Ich bin da, ich bin ich“ – in jedem Atemzug, in jedem Herzschlag. Genau diese Präsenz, dieser innere Kompass, ist der Schlüssel zu allem: zu deinem Willen, zu echten Beziehungen und zu einem Leben, das sich anfühlt wie Heimat.
In meiner eigenen Reise – von intensiven Panikattacken mit 20 bis hin zu einem festen Eigenkontakt – habe ich gelernt, dass Identität kein spirituelles Mysterium, sondern ein ganz irdischer Entwicklungsprozess ist. Erst wenn du im Hier und Jetzt in deinem Körper verankert bist, wirst du klar erkennen, was du wirklich brauchst: lieben, leben und geliebt werden wird kein ferner Wunsch, sondern greifbare Wirklichkeit.
Überschrift #1: Gegenwart und Körper
Überschrift #2: Lieben, Leben und geliebt werden
Überschrift #3: Kontakte machen durch Eigenkontakt
Überschrift #4: Identifizierung
Mein Eigenes
Ich bin Praktiker, liebe aber auch die Theorie. Was ist greifbarer als eine erlebte Geschichte? Deshalb möchte ich dir passend zu dem Beitrag etwas von mir teilen, zum Thema Identität und Ich. Wenn du mich ein wenig kennst oder andere Blogbeiträge gelesen hast, wirst du wissen: Ich habe mit 20 eine Angststörung gehabt. Das war nicht cool. Nichts hat mein Leben bewusst so sehr geprägt wie diese Zeit. Was die Angst geschafft hat, ist mich vollkommen von mir zu trennen. Die Panikattacken waren zwar körperlich intensivst spürbar, jedoch hatte ich trotzdem keinen richtigen Bezug zu mir. Leere, Abgestumpftheit und Überforderung. Wenig innere Stabilität und keinen festen Bezug zu meiner Identität/meinem Ich. Oft war ich dissoziiert und wie gespalten. Heftige emotionale Umbrüche und dann wieder Leere, Lustlosigkeit und Taubheit. Es hat aber etwas Wesentliches gefehlt, von dem Ich gerade merke: Das ist gar nicht so leicht zu beschreiben.
Und zwar einen inneren Bezugspunkt. Etwas, was sich wie eine innere Heimat anfühlt. Ich würde es als spürbaren Kontakt bezeichnen: So etwas wie -> Ich bin, Ich bin da, Ich fühle ein Ich und damit Mich. Das wurde im Laufe der letzten Jahre für mich zum Dreh- und Angelpunkt meines Lebens, weil ich verstand: Dort beginnt alles. Jedes Bedürfnis wird dort spürbar und bewusst. Jede Grenze spüre ich dort. Jeder Mensch mit dem ich Kontakt habe, der mir nicht gut tut, wird dadurch "sichtbar". Und von diesem Kontaktpunkt aus, kann ich in Kontakt mit allem anderen gehen: Meiner Selbstständigkeit, meinen Mitmenschen, Kunden, Freunden, Tieren, Orten, Spiritualität usw. usf. - dadurch wird die Beziehung zu den Dingen spürbar. Und immer dann, kann sie wahrgenommen, genossen und auch beeinflusst werden. Wir können uns nur über die Beziehung zu den Dingen erfahren.
Dazu mehr hier: Beitrag
Der Identitätsvorgang hängt stark mit dem Prozess des eigenen Willens, Opfer-Täterdynamik und Trauma zusammen.
Die Identitäts- und Ich-Bildung sind ein natürlicher Prozess, solange er nicht von Trauma unterbrochen wird. Für mich ist die Traumatisierung in unserer Gesellschaft eher die Regel, als die Ausnahme. Dazu findest du hier mehr: Beitrag
Identitätsbildung – also das Sich‑Finden, selbst im Erwachsenenalter – ist kein spiritueller Akt, sondern ein ganz irdischer Entwicklungsprozess.
Wer einmal sich selbst gefunden, kann nichts auf dieser Welt mehr verlieren. (Stefan Zweig)
Überschrift #1: Gegenwart und Körper
Das Beides gehört zusammen. Es bedingt sich. Die Gegenwart bedingt die spürbare Wahrnehmung des eigenen Körpers. Sich in Gedankenschleifen in die Zukunft zu beamen oder sich mental in der Vergangenheit zu befinden, ist ein wunderbares Zeichen für: Ich bin nicht im Körper. Der Körper ist das Feedbackinstrument. Seitdem ich das begriffen habe, lebe ich vollkommen anders. Gerate ich in emotionalen Stress, etwas triggert meine Programme, nehme ich zu aller erst meinen Körper wahr und atme, bevor ich etwas tue. Reguliere mich selbst, beobachte und handle dann. So habe ich mir unzählige Konflikte und Dramen erspart.
Wer im Körper ist, wird früh merken, dass etwas im Außen nicht stimmt. Sind es dysfunktionale Beziehungen, Orte an denen man sich nicht wohl fühlt usw. - früher habe ich manchmal Sport gemacht, obwohl ich Ruhe gebraucht habe. Das mache ich heute nicht mehr. Mein Körper ist nicht getrennt von meinem Geist. Es ist eine Einheit. Ich treffe Entscheidungen aus dem Bauch heraus oder fühle sie mit meinem Körper. Dieser Weg bringt mir Fülle und Vertrauen. Und das durfte ich lernen. Auch wenn ich manchmal nicht genau weiß warum ich das in dem Moment vielleicht lassen sollte, ich höre auf meinen Körper. Heißt aber nicht: Es zeigt sich ein Trigger und ich lasse mich davon führen und lenken, das ist für mich etwas anderes. Dann treffe ich Entscheidungen aus Angst oder einer unangenehmen Emotion - das gehört der Vergangenheit an.
Meine Haltung: Jede persönliche Herausforderung ist in dir, ebenso auch die Lösung für genau diese Herausforderungen. Manchmal braucht es Strategie, manchmal Gefühl und manchmal beides.
Wer Kontakt mit sich selbst macht, wird Kontakte im Außen machen.

Überschrift #2: Lieben, leben und geliebt werden
Wenn Identitätsprozesse unterbrochen werden, hat es Gründe. Franz Ruppert hat diese Gründe wunderbar herausgearbeitet. Identität ist das wiederholte Sein. Anders gesagt: Die Summe meiner Erfahrungen und Bewertungen dessen. Unser psychisches System strebt jederzeit nach Stabilität und Ausgleich. Man könnte den Begriff "Wachstum" nutzen. Durch Trauma wird dieser Prozess unterbrochen.
Traumabiografie nach Franz Ruppert
Trauma der Identität (nicht gewollt sein) führt zu -> Trauma der Liebe (nicht geliebt werden) -> kann zu einem Trauma der Sexualität (nicht geschützt) führen -> kann zu einem Trauma der eigenen Täterschaft werden.
Wer sein eigenes Opfer-Sein verleugnet und diejenigen verteidigt, die einem wehgetan haben, landet man unweigerlich in einer Täterrolle – nicht nur sich selbst gegenüber, sondern auch anderen. Denn indem man die traumatisierten Anteile verdrängt, handelt man bereits wie ein Täter: Man verweigert sich Heilung und verleugnet die eigenen Verletzungen.
In nahezu jeder Traumabiografie tauchen zwei Grundmuster auf: das Trauma der Identität und das Trauma der Liebe. Ob zusätzlich noch ein Trauma der Sexualität mitspielt, hängt ganz von der individuellen Lebensgeschichte ab – und es ist viel häufiger, als wir glauben.
Mehr dazu hier: Beitrag

Was leider immer noch in der Mehrheit der Gesellschaft durch Unwissenheit, Scham, Schuld und Ignoranz nicht anerkannt werden möchte: Die Prägungsphase (beginnt für mich schon im Bauch der Mutter, sobald Ei-Samenzelle verschmelzen), sprich die ersten 7 Jahre des Lebens, sind im Großteil der Fälle der Ursprung für unsere Herausforderungen im Erwachsenenalter. Und ich weiß, wie viele Menschen das nicht hören wollen. Ich arbeite seit einigen Jahren jeden Tag mit Menschen in ihrer Psyche. Ich schreibe das nicht, weil ich das in irgendeinem Lehrbuch gelesen habe, jemanden belehren möchte, oder die Verantwortung abgeben möchte. Ganz im Gegenteil: Wird man sich der Auswirkungen bewusst, entsteht Bewusstsein - und damit andere Möglichkeiten für Veränderungen. Meine Beobachtungen und Erfahrungen sind geprägt durch echte Menschen, echte Geschichten und natürlich meiner eigenen Entwicklungsreise.
Aber warum ist der Einfluss so groß in der Prägungsphase? Unsere erste Welt ist für 9 Monate der Bauch unserer Mutter: Wir wachsen als abhängiges, schutzbedürftiges und sehr vulnerables Wesen heran - und die ersten 2 Jahre unseres Lebens sind wir ausschließlich Resonanzwesen. Was bedeutet das? Wir sind Mama. Das Ausbilden einer eigenen Ich-Wahrnehmung beginnt erst ab dem 2. Lebensalter. Um jeden Preis möchten wir uns an Mama binden. Sind wir jedoch nicht gewollt, ist Mama überfordert, kann keine Nähe zulassen oder behandelt uns als Objekt im eigenen Bauch ("Das Kind braucht erst Liebe und Annäherung, sobald es geboren wurde"), ist die perfekte Grundlage für das Trauma der Identität gesetzt: Ich bin nicht gewollt, dann ziehe ich mich im Bauch der Mutter zurück und fahre meine Lebensenergie runter. Das geht immer mit Spaltung einher, weil dieser Schmerz zu groß ist. In solchen Belastungsbereichen reagiert die Psyche mit Spaltung, weil es anders nicht möglich ist. Auch Geburtstrauma stecken in vielen Biografien und wirken aus dem impliziten Gedächtnis heraus, ein Leben lang weiter.
Stell es dir einfach mal vor: Du wirst aus einem Bauch herausgepresst, hast den ersten Kontakt mit der äußeren Welt, erlebst dort vielleicht schon Komplikationen - landest vielleicht in einem Brutkasten oder hast eine traumatisierte Mutter, die vielleicht selbst ein Geburtstrauma erlebt hat. Ich kenne Erwachsene, die nicht mal ihre Freunde umarmen können. Stellen wir uns einfach mal vor, die würden nochmal in so eine vulnerable Situation hineingeraten und würden neu geboren werden. Warum ich das schreibe? Weil die Abhängigkeit und das Schutzbedürfnis riesig sind, wenn wir Kinder sind. Und aus diesem Schutz- und Nähebedürfnis heraus, binden wir uns. Und dann binden wir uns auch an eine traumatisierte und gespaltene Mutter - in diesem Vorgang vermischen sich die eigenen Anteile mit der der Mutter. Dann leben wir Zeit unseres Lebens mit Problemen unserer Eltern. Leben nicht unser Eigenes. Können keinen eigenen Willen ausbilden. Sind symbiotisch mit den Eltern verstrickt, weil es keine sauberen Grenzen gab. Aber das begreifen viele Menschen erst, wenn sie wirksame Innenschau machen.
Ich habe in den letzten 5 Jahren unzählige Schulen im Bereich Coaching und Therapie besucht - als Patient, Klient, Seminar- und Ausbildungsteilnehmer. Ich habe spirituelle Seminare besucht, systemische Therapieverfahren, NLP, EmTrace, EMDR, Hypnose gelernt, Dialektisch-Behaviorale Therapie, MBSR und K.I. kennengelernt, ja sogar eine zeitlang sehr intensiv Meditiert. Habe mit hunderten Menschen gearbeitet, Workshops und Webinare gehalten und war selbst oft genug auf der Seite des Klienten und Patienten.
Wenn ich all meine Erfahrung zusammenfasse, dann würde ich es in einem Zitat ausdrücken:
Die Ablösung von den Eltern ist eine lebenslange Aufgabe - Sandra Konrad
Typische Dynamiken:
Viele Menschen idealisieren oder beschönigen ihre Kindheit.
Andere hingegen können sich kaum erinnern.
Wieder andere hassen ihre Eltern und möchten keinen Kontakt mehr.
Manche empfinden ambivalente Gefühle: Sie lieben ihre Eltern und sind doch tief verletzt.
Einige stehen sich selbst im Weg, weil sie als Kind zu sehr behütet wurden.
Andere fühlen sich immer noch verantwortlich für die Gefühle ihrer Eltern.
Einige kämpfen mit Schuldgefühlen, wenn sie sich loslösen wollen.
Manche sehen sich selbst als „Retter“ und opfern ihre eigenen Bedürfnisse für die Familie.
Andere fühlen sich nie gut genug und jagen ständig Anerkennung nach.
Einige haben das Gefühl, in ihrer Familie nie wirklich dazugehört zu haben.
Wieder andere suchen verzweifelt nach familiärer Harmonie, selbst wenn sie toxisch ist.
Manche klammern sich an Traditionen, aus Angst, sonst ihre Identität zu verlieren.
Wieder andere tragen ein heimliches Idealbild ihrer Eltern mit sich, dem sie nie gerecht werden.
Manche sind gedanklich immer noch in der Kindheit gefangen und spüren nie ganz bei sich.
Andere haben so viele Konflikte erlebt, dass sie Beziehungen generell meiden.
Aber all das wird eh erst wichtig, sobald wir nicht weiterkommen. Niemand muss bohren oder zwanghaft in der Vergangenheit suchen, denn manchmal geht es um neues Verhalten oder strategische Dinge. Aber eben genauso oft dürfen wir uns kennenlernen und wirklich verstehen, denn erst dann verstehen wir auch andere Menschen und somit auch die Welt. |

Überschrift #3: Kontakte machen durch Eigenkontakt
Ein schöner Satz, den ich vor Kurzem gehört habe - damit sind aber nicht nur Menschen gemeint. Ich benutze die Formulierung: In Kontakt mit sich sein, sehr gerne, jedoch verstehen viele Menschen nicht, was ich damit meine. Sich wahrzunehmen und zu spüren, ist essentiell für ein gutes Leben. Erst im Kontakt mit meinem Körper, kann ich mich führen. Woher soll ich wissen, was mir wichtig ist, wenn ich den Körper nicht als Feedbackinstrument nutze? Emotionen und Bedürfnisse spielen sich im Körper ab. Zu wissen, ob mir etwas gut tut, beantwortet mein Körper mir, nicht mein Verstand.
Statt zu einem geringen Teil vom Kopf und zum Großteil von "Bauch"-Impulsen gelenkt zu sein, kehrt sich das Verhältnis bei "Pseudo"-Erwachsenen um. So wird versucht, das eigene Leben rein "analytisch" bzw. vernünftig zu leben, statt emotional-intuitiv zu spüren, was sich richtig oder falsch anfühlt. Entsprechend mühevoll, trocken, angestrengt und verkrampft ist das, was an endlosem Gerede dabei herauskommt.
Durch den Eigenkontakt werde ich im Außen in Kontakt gehen können: Mit der Natur, Tieren, Menschen, Glaube, der Endlichkeit, meinen Badelatschen usw. usf.
Meine drei wichtigsten Werte: Verbundenheit, Familie und Wachstum.
Mit meinen Gefühlen kommt meine Lebendigkeit zurück.
Überschrift #4: Identifizierung
Trauma hat zur Folge, dass wir Trauma-Überlebensstrategien entwickeln. Die Aufgabe dieser Überlebensanteile ist es, nicht mit dem abgespaltenen, zutiefst schmerzvollen Anteil in Kontakt zu kommen.
Ist jetzt alles Trauma? Dazu findest du hier mehr: Beitrag
Die Strategien können sehr vielfältig sein, ich nenne hier Einige:
Spaltung (Identitäts‑Splitting)
Traumatisierte Anteile (Verbannten) werden vom bewussten Ich abgespalten, damit sie nicht die Gesamt‑Identität überwältigen.
Dissoziation
Kurzfristiges oder dauerhaftes „Abschalten“ von Gefühlen und Körperwahrnehmungen, um Schmerz auszublenden.
Somatisierung
Unausgedrückte Emotionen präsentieren sich als körperliche Symptome (z. B. Schmerzen, Magen‑Darmerkrankungen).
Regression
Rückfall in kindliche Verhaltensmuster (Trotz, Rückzug, Infantilisierung) unter Stress.
Rationalisierung / Hyperintellektualisierung
Gefühle werden in rein gedankliche Konzepte übersetzt, um sie nicht wirklich zu spüren.
Projektive Verleugnung / Projektion
Unerträgliche innere Konflikte werden anderen zugeschrieben („Du bist schuld!“).
Identifikation mit dem Aggressor
Verinnerlichung der Täter‑Haltungen (z. B. Perfektionismus, Härte) als vermeintlicher Selbstschutz.
Überkompensation (Hyper‑Leistung / Perfektionismus)
Exzessives Funktionieren und „Machen“, um kein Schwachsein zuzulassen.
Flucht‑ und Vermeidungsverhalten
Rückzug aus belastenden Situationen oder Beziehungen, um nicht erneut „ausgeliefert“ zu sein.
Suchttendenzen / Feuerlöscher‑Strategien
Betäubung durch Substanzen, Essen, Medienkonsum o. Ä. als kurzfristiges Stress‑Löschen.
Symbiotische Verstrickung / Co‑Abhängigkeit
Aufopferung eigener Bedürfnisse, um Nähe zu erzwingen und Bindung zu sichern.
Überanpassung / Unterwerfung
Verleugnung eigener Wünsche, um Konflikte zu vermeiden und „Sicherheit“ zu erzwingen.
Ist die eigene Identität durch die oben genannten Prozesse blockiert, entsteht eine Orientierungslosigkeit. Und aus dieser fehlenden Orientierung laufen Ich- und willenlose Menschen schnell Gefahr, dass übertriebene Identifikation stattfindet.
Berufsrolle: „Ich bin mein Job“ – Manager, Verkäufer, Programmierer.
Eltern‑/Kind‑Rolle: „Ich bin Mutter“, „Ich bin Vater“ oder „Ich bin das gute Kind“.
Beziehungsstatus: „Ich bin in einer Beziehung“ oder „Ich bin Single“ als Identitätsanker.
Leistung und Erfolg: „Ich bin dieser eine Top‑Performer“, „Ich bin Unternehmer“ oder „Ich bin der Überflieger“.
Opfer‑Identität: „Ich bin das Opfer meiner Umstände“ – um Mitleid und Fürsorge zu erzwingen.
Retter‑Identität: „Ich bin der Helfer“, der sich für andere opfert und darin Selbstwert findet.
Gruppenzugehörigkeit: „Ich bin Grünen‑Wähler“, „Ich bin Fan von X‑Team“ oder „Ich bin Community‑Member“.
Ideologie / Glaube: „Ich bin Christ/Muslim/Atheist/Esoteriker“ – um Sinn und Halt zu spüren.
Konsum- und Marken‑Identität: „Ich bin Apple‑User“, „Ich bin Veganerin“, „Ich bin Urban Gardener“.
Image‑ und Status‑Identität: „Ich bin der coole Typ“, „Ich bin die Trendsetterin“.
Trauma‑Narrativ: „Ich bin traumatisiert“, „Ich bin derjenige, dem Unrecht geschah“, um Anteilnahme zu sichern.
Körper‑/Fitness‑Identität: „Ich bin der Athlet“, „Ich bin der Gesundheitsfreak“.
Online‑Persona: „Ich bin Influencer“, „Ich bin der Blogger/die Bloggerin“.
Hobby‑ oder Lifestyle‑Identität: „Ich bin Reisender“, „Ich bin Minimalist“, „Ich bin digitaler Nomade“.
Ich kenne Menschen, die so identifiziert mit einem Fußballverein sind, dass sie emotional und psychisch leiden, sobald dieser verliert, absteigt oder was auch immer.
Überschrift #5: Fazit
Am Ende zeigt sich: Alles beginnt und endet mit dem Kontakt zu dir selbst. Wenn du lernst, im Hier und Jetzt in deinem Körper zu leben, öffnet sich der Zugang zu deinem inneren Zuhause – deinem Ich. Von dort aus wird spürbar, was du wirklich brauchst: lieben, leben und geliebt werden wird kein abstraktes Ziel mehr, sondern ein gelebter Zustand.
Je klarer du deine Traumamuster erkennst und angehst– ob Identitäts‑, Liebes‑ oder Sexualtrauma –, desto weniger greifen deine unbewussten Überlebensstrategien nach dir. Statt in fremden Rollen zu hängen, trittst du wieder in echte Beziehungen: nicht nur zu anderen Menschen, sondern auch zu deiner Arbeit, deinem Umfeld und dir selbst.
Identifikation über Job, Verein oder Ideologien mag kurzfristig Halt geben – langfristig aber blockiert sie deinen eigenen Willen und macht dich abhängig.
Dein Ich ist kein spirituelles Hologramm, sondern dein irdischer Kompass: Pflege es, staune über dein Wachstum und gestalte dein eigenes Leben – klar, liebevoll und selbstbestimmt.
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